Wie gerate ich aus der Balance im Mikronährstoffhaushalt?

Es gibt viele Möglichkeiten bzw. Einflussfaktoren, wie der Mikronährstoffhaushalt aus der Balance gerät. Ursache sind meistens verschiedene „Mikronährstoffräuber“. Hierzu zählen allgemeine Lebenssituationen wie Wachstum, Schwangerschaft, Stillzeit und Alter aber auch Stress, Verdauungsbeschwerden, chronische Erkrankungen und die dauerhafte Einnahme von Medikamenten.

Hinzu kommt, dass selbst bei einer ausgewogenen Ernährung und einer gesunden Lebensweise durch die Umweltbelastungen ein erhöhter Bedarf an spezifischen Mikronährstoffen für die Zellschutz- und Entgiftungssysteme besteht.

Wenn Sie die Zusammenhänge genauer interessiert, habe ich einige der wesentlichen Faktoren in der Tabelle zusammengestellt. Klicken Sie sich einfach mal durch:

Eine der Hauptursachen für Mikronährstoff-Defizite ist die dauerhafte Einnahme von Medikamenten, denn zahlreiche Arzneimittel benutzen im Organismus die gleichen Transport- und Stoffwechselwege wie die Nährstoffe. Manche Medikamente erweisen sich dabei als wahre „Mikronährstoffräuber“. Oft werden die entsprechenden Zusammenhänge in den Beipackzetteln nicht ausreichend erwähnt.

Werden ein oder mehrere Arzneimittel genommen, besteht daher immer das Risiko für Mikronährstoffmängel. Das bedeutet keineswegs, dass diese Medikamente abgesetzt werden sollten. Vielmehr sollten nach einer gezielten Diagnostik, diese Mikronährstoffe zusätzlich zugeführt werden.

Um ein paar Beispiele zu nennen:

  • Orale Kontrazeptiva (Anti-Baby-Pille)
    stören auf vielfältige Weise den Stoffwechsel von verschiedenen B-Vitaminen, Vitamin C, Magnesium und Zink.

    • Einige Nebenwirkungen der „Pille“, wie z. B. Stimmungsschwankungen, Reizbarkeit, Kopfschmerzen, Brustspannen und Unterleibsschmerzen werden direkt mit der Störung des Vitamin- und Mineralstoffhaushaltes in Zusammenhang gebracht.
    • Die Beeinträchtigung der Folsäureverwertung kann sich fatal erweisen, wenn die „Pille“ aufgrund eines bestehenden Kinderwunsches abgesetzt wird. Ein Folsäuremangel kann beim heranwachsenden Kind zu Fehlbildungen des Neuralrohres führen.
  • Protonenpumpenhemmer (Magenschutzpräperate),
    verringern die Magensäureproduktion. Allerdings ist die Magensäure zur Aufnahme von vielen Nährstoffen sehr wichtig. Insbesondere bei langfristiger Einnahme von Säureblockern kommt es durch die verringerte Aufnahme zu einem Mangel an knochenwirksamen Mikronährstoffen wie Calcium, Vitamin D und C sowie Magnesium und zu einem Mangel an nervenschützenden Mikronährstoffen wie Vitamin B12, Folsäure und Magnesium.
    Dadurch steigt das Risiko für

    • kognitive Störungen wie Demenz, Alzheimer und Depressionen
    • sowie für Osteoporose und dadurch bedingte Knochenbrüche.
  • Metformin (Antidiabetika)
    senkt den Blutzuckerspiegel. Dies macht Metformin auf verschiedene Weise: Die Zucker(Glucose)neubildung in der Leber wird gehemmt, es hemmt die Aufnahme von Zucker im Darm und fördert die Zuckeraufnahme in die Zelle. Dies ist die gewünschte Wirkung von Metformin. Aber welche Nebenwirkung hat Metformin?

    • Die Hemmung der Aufnahme von Vitamin B12 führt zu diesem Mangel. Dies kann zu Nervenerkrankungen wie Nervenschmerzen und Taubheit in Armen und Beinen führen. Außerdem kann eine Blutarmut (Anämie) auftreten, welche zu Müdigkeit und Leistungsminderungen führen kann. Weiterhin kann Vitamin B12 Mangel zu einem erhöhten Homocysteinwert führen, welcher ein Risikofaktor für Arteriosklerose und Demenz darstellt.
    • Metformin verursacht oft einen Magnesiummangel, indem die Magnesiumausscheidung im Urin erhöht wird. Magnesium ist für den Zucker- und Energiestoffwechsel sehr wichtig. Für den Transport von Zucker in die Zelle und für die Freisetzung von Insulin wird Magnesium benötigt.
  • Statine (Cholesterinsenker)
    greifen in die körpereigene Cholesterinproduktion ein und senken damit erhöhte Cholesterinwerte. Doch nicht nur die Produktion von Cholesterin wird durch diese Arzneimittel gesenkt, sondern es gibt eine ganze Reihe an zusätzlichen Effekten:

    • Leider wird gleichzeitig auch die körpereigene Produktion von Q 10, selenabhängigen Enzymen und Vitamin D gehemmt. Wer also die Cholesterinproduktion über längere Zeit medikamentös drosselt, hat ein erhöhtes Risiko, einen Mangel an diesen drei wichtigen Mikronährstoffen zu entwickeln.
    • Warum ist das wichtig und worin kann sich das äußern?
    • Q 10 spielt eine zentrale Rolle bei der Energiegewinnung in den Kraftwerken unserer Zellen, den sogenannten Mitochondrien. Eine Unterversorgung von Q10 kann zu Symptomen wie Abgeschlagenheit, Antriebsschwäche, Muskelschwäche und Muskelschmerzen führen.
    • Ein guter Selenstatus ist ein wichtiger Präventivfaktor für die Vorbeugung von Herz-, Kreislauf- und Krebserkrankungen. Zudem führt ein Mangel an selenabhängigen Enzymen ebenfalls zu muskulären Störungen.
    • Eine unzureichende Versorgung mit Vitamin D führt ebenfalls zu Muskelschmerzen und anderen muskulären Störungen, die deshalb häufig unter der Therapie mit Cholesterinsenkern vom Statin-Typ auftreten.

Prinzipiell ist jede Erkrankung ein „Mikronährstoffräuber“, denn sie stellt für den Organismus eine Belastung dar, die den Zellstoffwechsel vermehrt Anstrengung kostet.

Die sogenannten „Freien-Radikalen-Erkrankungen“ (dazu gehören z.B. chronische Entzündungen) sind ein weiteres Beispiel dafür, bei denen der Körper vermehrt Mikronährstoffe benötigt, um die freien Radikale abzufangen.

Erkrankungen sind aber auch nicht nur durch vermehrten Verbrauch Mikronährstoffräuber, sondern auch durch verminderte Aufnahme oder vermehrte Ausscheidung.

Eine gute Versorgung mit Mikronährstoffen kann zu einer Linderung, zur Vermeidung von Komplikationen und auch zu einer Optimierung der schulmedizinschen Therapie führen.

Bei psychischen Erkrankungen ist die Stoffwechsellage fast immer so stark in Dysbalance, dass die notwendigen Vitalstoffe nicht mehr über normale Ernährung ausgeglichen werden können. Mikronährstoffe können dazu beitragen, das gestörte biochemische Gleichgewicht im Gehirn wieder zu normalisieren.

Oftmals kann bei folgenden Situationen die gezielte Zufuhr von bestimmten Miknornährstoffen eine therapeutische Wirkung erzielen:

  • Ängste
  • Depressionen
  • Schlafstörungen
  • Burnout
  • Panikattacken
  • Konzentrationsstörungen
  • Antriebslosigkeit
  • ...

 

Bei körperlichen Belastungen oder Leistungssport steigt der Mikronährstoffbedarf durch die gesteigerte Stoffwechselaktivität, die vermehrte Schweißproduktion und die vermehrte oxidative Belastung.

Die Folgen der Mikronährstoffdefizite sind Leistungsabfall, Infektanfälligkeit, ausbleibender Trainingsfortschritt, verzögerte Regeneration, chronische Müdigkeit und erhöhtes Verletzungsrisiko.

 

Bei welchen Erkrankungen macht eine mikronährstofftherapeutische Begleitung Sinn?

  • Arteriosklerose, Koronare Herzerkrankungen
  • Ängste
  • Arthrose
  • ADHS
  • Asthma
  • Bluthochdruck
  • Burnout Syndrom
  • Chronisch-entzündliche Darmerkrankungen
  • Depressionen
  • Diabetes
  • Fettstoffwechselstörungen
  • Grauer Star
  • Immer wiederkehrende Infekte
  • Hashimoto- Thyreoiditis
  • Herpes simplex
  • Makuladegeneration
  • Migräne
  • Neurodermitis
  • Osteoporose
  • Panikattacken
  • Prämenstruelles Syndrom
  • Psoriasis
  • Rheumatische Erkrankungen
  • Schlafstörungen
  • Stress

... und wie komme ich wieder in die Balance?